Die Adipositas-Epidemie

Krebs und Übergewicht, FettleibigkeitWellness Factory FürthDaher wird Adipositas auch Fettleibigkeit oder Fettsucht genannt. Eine Krankheit, die für den Körper sehr belastend ist und zu vielen Folgekrankheitenführen kann, darunter Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen.

Die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation schätzt in einem Report vom Februar 2002, dass ein Viertel bis ein Drittel verschiedener Krebsarten auf Übergewicht und Bewegungsmangel zurückzuführen sind.

Dazu gehören Brust-, Dickdarm-, Gebärmutter-, Nieren- und Speiseröhrenkrebs.Nach aktuellen Daten, die im Journal of the American Medical Association im Oktober 2002 veröffentlicht wurden, sind 64,5 Prozent und damit mehr als 120 Millionen US-Amerikaner übergewichtig (BMI > 25) und 27 Prozent adipös (BMI > 30).

Die Forscher des AICR prognostizieren eine erhebliche Steigerung der Krebsfälle, falls sich die Adipositasraten weiter in dem Maße entwickeln sollten. Die Zahlen für die Bundesrepublik Deutschland sind keineswegs ermutigender: Hier sind 67 Prozent der Männer und 52 Prozent der Frauen übergewichtig, jedoch „nur“ 11,8 Prozent der Gesamtbevölkerung adipös.

Dicke essen sich krankDie volkswirtschaftlichen Schäden, die Übergewichtige verursachen, sind immens. Allein die direkten Folgekosten des Übergewichts betragen in Deutschland aktuell 17,5 Milliarden Euro.

Die durch Fehlernährung im Jahre 2002 insgesamt entstehenden Kosten schätzt die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Aachen auf etwa 75 Milliarden Euro.

Rechnet man die Daten zu Übergewicht und Adipositas weltweit hoch, so ist von einer Milliarde Übergewichtiger und 300 Millionen adipöser Menschen derzeit auszugehen.

Eine im Juni 2002 in den Vereinigten Staaten durchgeführte Studie zeigte, dass nur 6 Prozent der Befragten Übergewicht und Adipositas als mögliches Krebsrisiko benennen konnte.

In einer anderen Erhebung zu Krankheitsängsten stand Krebs mit Abstand an der Spitze. 36 Prozent der Befragten benannten Krebs als größte Sorge, gefolgt von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 23 Prozent, AIDS mit 15 Prozent, Diabetes mit 12 Prozent und Adipositas mit 10 Prozent. In der gleichen Erhebung äußerte die Hälfte der Befragten, dass Krebs wahllos zuschlägt und man sich davor nicht schützen kann.

Nach Aussage des Vorsitzenden der internationalen Adipositas „task force“ Professor W.P.T. James stehen Adipositas und Krebs eng miteinander in Verbindung. Dies unterstützt auch AICR-Direktorin für Ernährungserziehung Melanie Polk: „Im Gegensatz zu den Vorstellungen der Befragten gibt es eindeutige und überzeugende Beweise dafür, dass unsere täglichen Entscheidungen darüber, was wir essen, ob wir körperlich aktiv sind, Alkohol trinken oder rauchen, einen dramatischen Einfluss auf unser Krebsrisiko haben.“

Die Entscheidung für einen gesunden Lebensstil könnte 60 bis 70 Prozent aller Krebsfälle verhindern, so Polk.

Auf der weltgrößten internationalen Konferenz über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs stellten Wissenschaftler neue Forschungsergebnisse vor, die belegen, dass Adipositas durch fundamentale Veränderungen wichtiger Stoffwechselvorgänge die Grundlage für Tumore legen kann.

Neue Technologien ermöglichen es, den Einfluss von Übergewicht und Adipositas auf den Körper präziser als jemals zuvor zu untersuchen. „Wir erkennen immer deutlicher, dass Übergewicht und Bewegungsmangel grundsätzliche hormonelle und metabolische Veränderungen mit sich bringen. Diese liefern dem Krebs Angriffspunkte“, äußerte der Adipositasexperte Dr. George Bray des Pennington Biomedical Research Center in Louisiana auf einer Pressekonferenz.

Quelle: PTA-Forum